Rötekuhlen und Laubfrosch
Kategorie Natur & Landschaft
Alte Teiche an der Kreuzung Düttingdorfer Straße / Gresteweg (Foto: Biologische Station Ravensberg)
Alte Teiche und lautes Quaken
Überall im Ravensberger Hügelland wurde früher Flachs (oder „Gemeiner Lein“) angebaut und daraus Leinen hergestellt. Die Röteteiche waren bei der Gewinnung der Leinenfasern von zentraler Bedeutung. Wasserqualität und Bodenart bestimmten die Qualität.
Im April ausgesät, konnte der Flachs im Juli bereits geerntet werden. Nachdem Samen und Stängel voneinander gelöst waren, wurde der Flachs bündelweise 10-14 Tage zum (Ver-)Rotten in die Röteteiche gelegt. Der Name kommt also keineswegs von der Farbe Rot. Durch Gärungsprozesse verstärkt, lösten sich die Flachsbündel auf und die Fasern konnten vom Stängel getrennt werden. Sie wurden getrocknet, gebrochen, zerkleinert, „geschwungen und gehechelt“, bis sich sämtliche Holzteile abtrennten. Das Leinen wurden in Heimarbeit gesponnen und verwebt.
Die Heuerlinge, nicht selbständige Bauern, die weder Hof noch Land besaßen, nutzten die Leinengewinnung bis ins 19. Jahrhundert neben der Landwirtschaft als notwendiges zusätzliches Einkommen. Später wurde das Weben teilweise durch die Zigarrenherstellung abgelöst.
Heute leben in den Teichen gefährdete Arten wie der Laubfrosch, so dass für den Erhalt der Teiche viel getan wird.
Adresse: Düttingdorfer Straße / Gresteweg, Spenge