Voßholz
Kategorie Heimatgeschichte, Natur & Landschaft
Das Voßholz und die Aussicht (Fotos: Biologische Station Ravensberg)
Wald, Erbbegräbnis und Landschaft
Der Name des großen Waldstücks Voßholz bezieht sich auf die langjährigen Besitzer auf Gut Böckel, der Familie Voß. Die Gutsherren hatten in Rödinghausen ihre Patronatskirche, konnten dort den Pfarrer bestimmen und im Kirchenboden ihre Toten begraben. Dieses Privileg erlosch Ende des 18. Jahrhunderts, wohl auch aus hygienischen Gründen. Mancher Pfarrer soll ohnmächtig von der Kanzel gesunken sein bei den aufsteigenden Leichengasen (...). Als Ausgleich erhielten die Adeligen, Großbauern und ihre bürgerlichen Nachfolger das Recht, eine eigene Begräbnisstätte auf ihren Besitzungen anzulegen. Mitten im Wald verborgen nahe beim Gut liegt das Erbbegräbnis der Familie Koenig. Dort wurden ab Ende des 19. Jahrhunderts Familienangehörige bestattet, unter ihnen auch die heute weitgehend unbekannte Dichterin Hertha Koenig (1884-1976).
An der nord-östlichen Waldecke hat man einen der schönsten Panoramablicke im weiten Umkreis. In der tiefen Senke liegt das alte Rittergut Böckel, meist hinter dichtem Laub halb verborgen. Dahinter steigt das fruchtbare Ackerland an – zunächst weitgehend frei von Bebauung. Weil die Flächen um das Gut schon so lange und bis heute in einer Hand liegen, fehlt hier die sonst im Ravensberger Hügelland vorherrschende verstreute Besiedlung.
Adresse: Feldweg beim Voßholzweg, Rödinghausen