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Aktuelles

Kreis Herford jetzt Mitglied im AGFS NRW

„Willkommen im Club“ der fahrradfreundlichen Kreise und Kommunen!

Kreis Herford, 11.09.2024

Gemeinsam für mehr Fahrrad- und Fußgängersicherheit: Der Kreis Herford ist in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e. V. (AGFS NRW) aufgenommen worden. Das bestätigte die Kommission der AGFS NRW vergangenen Freitag. Dem positiven Votum der Experten war eine gemeinsame Fahrradtour durch Vlotho und Präsentationen von fahrradfreundlichen Maßnahmen diverser Fachämter vorausgegangen.

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Dr. Beatrix Wallberg, Dezernentin des Kreises Herford, begrüßte die angereisten Kommissionsmitglieder: „Der Bewerbungsprozess des Kreises zur Aufnahme in den AGFS NRW läuft ja schon eine ganze Zeit. Heute möchten wir Ihnen das ganze Spektrum zeigen, wie wir uns im Wittekindskreis mit dem Rad- und Fußverkehr beschäftigen.“ Mitgliederkommunen und -kreise der AGFS NRW setzen sich nicht nur besonders für nichtmotorisierte Mobilität ein – sie profitieren auch vom Input und der Teilhabe der anderen Mitglieder.

Mitglied kann jedoch nur werden, wer den oft mehrjährigen Bewerbungsprozess mit positivem Ergebnis durchläuft. „Wir wissen, wir sind nicht perfekt. Aber wir haben keine Scheu, neue Maßnahmen und Kooperationen auszuprobieren“, beschrieb Frau Dr. Wallberg das Engagement ihres Teams.

Die Kommission besteht aus Expertinnen und Experten verschiedener Fachgebiete: So sind Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksregierung Detmold, der Staatskanzlei NRW, des Landesumweltministeriums, des Landesbetriebs Straßenbau, der Landesseniorenvertretung NRW, des ADFC-Landesverbands und der Polizei mit dabei.

Diesen Fachleuten standen dann die Mitarbeiter des Kreishauses Rede und Antwort: So berichteten etwa Janine Schütte und Uwe Nolte vom Straßenverkehrsamt über Maßnahmen an Unfallhäufungsstellen, den neu etablierten Radverkehrsschauen im Kreisgebiet sowie präventive Maßnahmen, wie zum Beispiel digitale Dialogdisplays (Geschwindigkeitsanzeige) für mehr Sicherheit.
Bernd Flagmeier aus dem Bereich Straßenbau und Straßenverwaltung präsentierte der Kommission den Erhalt und Neubau des Radweges an der Dünner Straße in Bünde als Pilotprojekt: Spezielle Arbeitsweisen und Materialien haben die Bäume und Baumwurzeln wie erhofft geschützt und bieten gleichzeitig höchstmöglichen Fahrkomfort und Sicherheit für Radler.

Auch der Kreissportbund konnte die Expertinnen und Experten der Kommission beeindrucken: Birthe Johanning berichtete von den bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr beliebten Fahrsicherheitstrainings für Pedelec- und E-Bikefahrende, die in Kooperation mit der Polizei und dem Mobilitätsmanagement des Kreises Herford entstanden sind. Besonders das bald beginnende Förderprogramm „Freddie Flitzer – Sicher mit dem Rad“, bei dem Kita-Kinder den sicheren Umgang mit dem Laufrad – und später Fahrrad – lernen sollen, stieß auf viel Anklang.

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Da jedoch nichts über die Praxis geht, begab sich die Truppe anschließend auf eine ca. acht Kilometer lange Fahrradtour durch Vlotho, zu der auch der Vlothoer Bürgermeister Rocco Wilken und Udo Pühmeyer vom Mobilitätsmanagement der Stadt Vlotho stießen. Malte Reimann vom Mobilitätsmanagement des Kreises, sowie Herr Pühmeyer und Herr Nolte berichteten an verschiedenen Punkten der Tour von Umbaumaßnahmen in Sinne des Radverkehrs, Neugestaltungen und städtebaulichen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.

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Zurück im Kreishaus, präsentierte Tobias Hanke vom Katasteramt der Kommission die Kartierungen diverser Fahrradrouten im Geoportal des Kreises Herford: Vom Alltagsradwegenetz bis hin zu Naturradwanderrouten oder Tagestouren – all das können Bürgerinnen und Bürger im Geoportal abrufen oder berechnen lassen.

Das anschließende positive Votum der Kommission erfolgte „einstimmig“, wie Peter London vom Landesumweltministerium betonte: „Willkommen im Club! In den letzten Jahren hat es im Kreis Herford eine rasante Entwicklung gegeben, was den fahrrad- und Fußgängerverkehr angeht. Hier kann man wirklich von einem Kreis der guten Beispiele sprechen.“

Die Kommission lobte außerdem den Mut und Optimismus aller Beteiligten, neue Dinge anzufassen: „Auch die breite Zusammenarbeit, wie etwa mit dem Kreissportbund und dem Katasteramt sind vorbildlich. Behalten Sie sich diese positive Einstellung in Ihrem Team.“

Frau Dr. Wallberg dankte der Kommission: „Wir sehen, dass wir noch viel zu tun haben. Aber das tun wir auch. Dafür möchte ich auch allen Kolleginnen und Kollegen danken. Die Aufnahme in die AGFS NRW motiviert uns nochmal mehr.“

Info

Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e. V. (AGFS NRW) ist ein in Krefeld ansässiger Zusammenschluss von Gemeinden und Kreisen, die sich für verbesserte Bedingungen für den nichtmotorisierten Individualverkehr einsetzen.

Die AGFS NRW war die erste institutionalisierte Form der Zusammenarbeit von Kommunen in Deutschland für die Förderung des Fahrradverkehrs bzw. der Nahmobilität. Sie hat Vorbildcharakter für ähnliche Zusammenschlüsse, die sich auch in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen gegründet haben.